Einer geht noch
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29. Juli 2021
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Ziemons und Frohn sind die Gewinner von Schleiden

Dass in diesem Jahr viele Dinge anders laufen, als sie ursprünglich angedacht waren, das hat man in fast jedem Lebensbereich feststellen können. So war die 23. Auflage des Ausdauerklassikers in der Eifel auch mit der Wertung der Deutschen Meisterschaften im Crossduathlon im Frühjahr terminiert. Schnell musste man Seitens der Organisation einsehen, dass der Termin im April nach Ausbruch der Pandemie nicht zu halten sein würde und man entschied sich die Vorarbeit nicht ins Leere laufen zu lassen und suchte einen Ausweichtermin im Herbst. Mit einem aufwändigem Hygiene- und Wegekonzept konnte man das zuständige Gesundheitsamt von einer Machbarkeit überzeugen und bekam wenige Tage vor dem Renntermin eine feste Zusage für die Durchführung unter den gegebenen Umständen.

Die Athleten honorierten den Mut der Veranstalter an dem Renntermin festzuhalten und man konnte sich über ein volles Starterfeld und prominente Namen freuen, die einen spannenden Rennverlauf versprachen. So hatte der amtierende deutsche Meister Jonas Hoffmann mit seinen Teamkollegen Veit Hönle und Jörg Scheiderbauer vom racextract racing Team gemeldet. Sie wollten gegen den Lokalmatador Mathias Frohn vom ausrichtenden Team DerGrünePunkt TuS Schleiden 1908 (TDGP) und den starken Nachwuchsathleten Nick Emde und Timo Spitzhorn antreten. Weiterhin gesellten sich zu dem stark besetzen Feld der Topstarter noch der Trierer Andreas Theobald, Robin Blatt und Joeri Deelebeeck, sowie einige Teamkollegen von Frohn. Einen „Abstecher“ in die Szene der Crossathleten machte Langdistanztriathlet Boris Stein, der im vergangenen Jahr beim Ironman auf Hawaii die Radbestzeit abgeliefert hatte. Allerdings stoppte ihn ein Defekt auf dem Rad. Diesen konnte er zwar beheben, allerdings mit fremder Hilfe und bat die Orga, ihn aus der Wertung zu nehmen, fairer Sportsgeist. Eine starke Besetzung, mit der das Feld der weiblichen Starterinnen nicht ganz mithalten konnte. Hier ist allen voran die Siegerin des Vorjahres Birgit Jüngst-Dauber, die erfolgreiche Duathletin Kristina Ziemons und Langdistanz-Pro Katharina Grohmann zu nennen, die ein deutlich reduziertes Feld im Kampf um den Sieg vor sich sahen.

Den Auftakt bildeten aber die Rennen des Nachwuchses, auf die man in Schleiden traditionell nicht verzichten mag. Hier konnte man schon erkennen was bei den Erwachsenenrennen, die zur Mittagszeit gestartet worden sind, noch deutlicher geworden ist. Alle haben die Wettkampfluft vermisst.

So machten sich die Athleten auch in maximal 30 Personen starken Kleinfeldern auf die knapp 8km lange Auftaktrunde, die es laufend zu bezwingen galt. Das Rennen der Frauen wurde von der für Skikeller Kaulard-Schroiff startenden Kristina Ziemons dominiert. Sie markierte in allen drei Teilabschnitten des Tages die Bestzeiten und konnte so mit deutlichem Vorsprung vor der letztjährigen Gewinnerin Birgit Jüngst-Dauber das Rennen für sich entscheiden. Das Podium wurde von Silke Schmidt vom Team Zoot Europe komplettiert. Katharina Grohmann musste das Rennen vorzeitig beenden.

Bei den Männern machte Jonas Hoffman, sich seiner Laufstärke bewusst, kurzen Prozess und lief mit knapp 31 Minuten einen deutlichen Vorsprung auf die Konkurrenz. Das Feld hatte mindestens 2 Minuten Rückstand und Matthias Frohn auf dem die Hoffnungen der Schleidener ruhten, konnte erst vier Minuten nach dem Führenden auf die vom Regen aufgeweichte 25km lange MTB-Strecke gehen. Zu dem Zeitpunkt waren die anderen Athleten des Topfeldes schon vor ihm auf der Verfolgung von Hoffmann und versuchten ihn unter Druck zu setzen. Konnte Hoffmann in der ersten von zwei zu fahrenden Runden noch couragiert das Feld in Schach halten, so hatte Frohn bei seiner Paradedisziplin keine Mühe, die vor Ihm liegenden Athleten zu überholen. Einzig Hoffmann hatte bei einer noch zu fahrenden Radrunde noch über 1,5 Minuten Vorsprung. Diese egalisierte der Deutsche Meister MTB Marathon Masters innerhalb der letzten Runde und fuhr sich ein stattliches Zeitpolster von knapp 3 Minuten heraus. Diesen Vorsprung gab er bis ins Ziel nicht mehr ab und verwies Hoffman damit auf den 2. Rang. Starker Dritter wurde der erst 20-jährige Nick Emde vom SSF Bonn, gefolgt von Xterra-Pro Veith Hönle und Robin Blatt.

Die Teamwertung sicherten sich Hoffmann, Hönle und Scheiderbauer vom racextract Racing Team vor dem Schleidener Team mit Frohn, Lagier und Kohlhaas. Platz drei ging an PSV Bonn mit Richrath, Weitzel und Frank Emde.

Immer größerer Beliebtheit erfreut sich die seit ein paar Jahren eingeführte Light-Distanz. Mit ausgebuchten Starterfeld überzeugten hier vor allem die Lokalmatadore, die zum Teil auch in der Orga eingebunden sind. Die mehrfache Deutsche und Europa-Meisterin im Canisport Jule Prins hielt Milena Vogel und Isabel Lagier (beide TDGP) in sicherer Distanz. Streckenchef Lars Holder, in der Woche vor dem Rennen mit Fulltimejob plus Überstunden mit Streckenarbeiten beschäftigt konnte zwar seinen Vorjahressieg nicht wiederholen, war aber mit Platz zwei hinter ein entfesselnd fahrenden Keke Dörnbach noch vor Julius Laudagé sehr zufrieden.